Aus den unbekannten Weiten des Alls schöpfend, erforscht ‚Oumuamua das Konzept des „Anderen“, indem es musikalische Begegnungen mit Erzählungen über das Extraterrestrische und Migration verwebt. Das Stück lädt zur Reflexion über Zugehörigkeit, Identität und Ausgrenzung ein und nutzt ‚Oumuamua, das rätselhafte interstellare Objekt, als Metapher für Entfremdung und Entwurzelung.
In einer Aufführung, die avantgardistische Musik, choreografierte Bewegungen und gemeinsames Erzählen verbindet, treffen zehn nicht-professionelle migrantische Sänger:innen und acht Musiker:innen von Opera Lab aufeinander und erschaffen ein immersives Theatererlebnis. Durch Klang und Bewegung sprengt die Inszenierung die konventionellen Grenzen der Oper und eröffnet einen Raum, in dem Identitäten verschmelzen, sich auflösen und neu formen.
‚Oumuamua erforscht die Idee von Kommunikation jenseits von Grenzen—wo Klang, Geste und Bewegung zu universellen Sprachen werden. Die Performance taucht in das menschliche Bedürfnis nach Verbindung ein und entfaltet ein vielschichtiges Spiel aus vokalen Experimenten, rhythmischen Dialogen und körperlichem Ausdruck.
Während Chor und Musiker:innen interagieren, wechseln sie zwischen den Rollen von Zuhörenden und Sprechenden und offenbaren so die Zerbrechlichkeit von Identität und die Kraft kollektiven Erzählens. In einem immersiven Wechselspiel aus Dissonanz und Harmonie stellt das Stück Fragen: Wer darf sprechen? Wer hört zu? Und wie können wir die Kluft zwischen dem Vertrauten und dem Unbekannten überbrücken?
Diese Aufführung ist nicht nur ein Spektakel, sondern ein soziales Experiment—eine Einladung, das Gefühl des „Andersseins“ zu erleben und die Spannungen von Migration, Integration und gesellschaftlichen Zuschreibungen zu erforschen. Durch die Linse eines außerirdischen Besuchers eröffnet ‚Oumuamua einen transformativen Dialog über Identität, Ausgrenzung und Empathie.